Fundorte im Mittelalter und heute

Bernstein-Fundorte -Fundstellen

Die größten Vorkommnisse von Bernstein befinden sich im Samland, speziell Palmniken (heute Jarntarny/Russland) an der westlichen Samland-Küste des früheren Ostpreußens, westlich von Königsberg (heute Kaliningrad/Russland). Das Gebiet umfasst rund 300 Quadratkilometer.

Viele Jahre wurde der Bernstein am Strand gefunden. Wenn die Ostsee unruhig war, haben die Menschen am Morgen den Bernstein am Strand aufgelesen. Der Bernstein ist nämlich sehr leicht und wurde deshalb an den Strand durch das salzhaltige Wasser der Ostsee gespült. Auch heute findet man bisweilen noch kleinere Stücke am Ostseestrand.

 

Samland / Palmniken, heute Jarntarny/Rußland
 

In Königsberg/Preussen, heute Jarntarny/Russland befindet sich das einzige Bernsteinwerk der Welt. Früher: „Preussisches Bernsteinwerk“, Königsberg. oder die Preußische Bergwerks- und Hütten AG, Bernsteinwerk, Königsberg. Bis 1945 förderte man dort jährlich 400 000 kg Bernstein.

Man sprach im Samland auch von „Göttertränen“ oder „Succinit“, das kommt von der Kiefer, an dem der Harz produziert wurde (pinus succinifera). Heute kommt der Großteil von Bernstein aus der sogenannten blauen Erde, bis zu 10 km landeinwärts. Er wird in 50 bis 80 Meter Tiefe geborgen. Die blaue Erde ist überdeckt mit 9 Meter „bernsteinhaltigem“ Ton. Er wird mit Baggern geborgen und muss z. T. sogar gesprengt werden.

Für die Schmuckherstellung eignet sich max. 15 % des geborgenen Bernsteins. Der größere Teil ist brüchig; er wird für, wie bereits erwähnt, den Isolatorenbau gebraucht, da Bernstein wenig leitfähig ist.

Bernstein Jantarny

Im Mittelalter wurde der Bernstein ausschließlich am Strand gefunden.

Die beste Wassertemperatur für die Bernsteinsuche liegt bei ca. 4 Grad Celsius. Weil Bernsteine etwa die Dichte von kaltem und salzigem Wasser haben, schweben sie dann im Wasser und anschließend durch die Wellen an Land gespült werden. Die beste Zeit Bernsteine am Strand zu finden sind die kalten und Stürmischen Monate zwischen November bis Februar. Durch hohen Wellengang werden Bernsteine vom Grund des Meeres aufgewirbelt. In warmem Wasser sind Bernsteine vergleichsweise schwer und bleiben in den Sommermonaten am Meeresgrund liegen.

Viele Fischer machten „Bernstein fischen“ zu ihrem Zweitberuf. Nach jedem Sturm kamen riesige „Tangmassen“ aus der Ostsee wie große Wälle auf die Küste zugetrieben. In diesen Pflanzenresten verbarg sich der aufgetriebene Bernstein. Mit gabelartigen langen Stangen wurde in die See gestochen um den Bernstein von den Pflanzen zu lösen.

Bernstein Fundorte im Mittelalter

Der Bernsteinfischer, der Bernstein stehlen wollte, wurde am Galgen aufgehangen. Der Dichter Wilhelm Runge berichtete, dass es entlang der Ostsee viele Galgen mit „Aufgehangenen“ als abschreckendes Beispiel gestanden haben. Er schreibt aber auch, dass es im Jahre 1668 an der Ostsee ein sehr belebtes Bild gab, weil hunderte von Booten nebeneinander Bernstein fischten.

Heute wird der Bernstein auch in Polen, in Zarnowiec, etwa 10 km von der Küste, teils im Wald oder in Wiesen über ein Wasserrohr mit hohem Druck aus der Erde hochgepumpt.

Jarntarny Palmnicken
Bernstein Fundorte

An der Ostseeküste waren sog. „Bernsteinstecher“ und „Bernsteinfischer“ beschäftigt.
Bereits 1774 wurden auch Taucher eingesetzt um nach Bernstein zu suchen.

Ausspülen von Bernstein in Gdansk (Danzig)

In Danzig hat der Bernstein eine lange Tradition. Die dokumentierten Lagerstätten lassen auf weitere Funde hoffen. In der Gegend von „Stogi – Wislinka, Sobieszewo“ wurde vor vielen Millionen Jahren, wahrscheinlich von Gletschern und Eisschollen auch Meeressandboden mit Bernsteinen angeschwemmt. Bis zu einem Kilometer ist auf diese Weise neues Land entstanden.

 

Die Bergung ist allerdings sehr mühselig:

  • Zunächst wird mit langen Stangen in das Erdreich der Wiese hineingestochen um auf evt. widerstände (Bernsteine) zu stoßen. Ist dies der Fall, erfolgen die weiteren Arbeitsgänge.
  • Es werden zwei Bohrungen (75 – 80 mm Durchmesser) in einer Entfernung von 3 – 4 Meter und 1 Meter tief angebracht.
  • Mit ca. 6 Atü Druck wird nun Wasser in eines der Bohrlöcher gepumpt. Auf der gegenüber liegenden Seite kommt nun Schlamm und – falls vorhanden – Bernsteine heraus.
  • Große Siebe nehmen den Schlamm und die herausgeschleuderten Bernsteine auf.
  • Danach gelangt der Schlamm in eine Wanne mit salzhaltigem Wasser. Die kleinen Holzstückchen und die Bernsteine kommen an die Oberfläche. Sie sind leichter als Salzwasser, denn das spezifische Gewicht von Bernstein und den Holzstücken betragt 1,08 – 1,10.
  • Die Bernstein werden grob nach vier Größen sortiert. Es werden ca. 25 % Erbsen-, 25 % Haselnuss, 30 % Walnuss- und 20 % mittlere Kartoffelgröße gefunden.


Bernstein gibt es außer im Baltikum:

wie Deutschland, Polen, Litauen, Russland (ca. 90%) auch in Sizilien, Libanon, Dominikanische Republik sowie China, Birma, Kanada, New Jersey und Mexiko.

Bernstein-Fundstellen in Deutschland

in der Gegend um Bitterfeld. Aber vor allem an der Ostsee und Nordostküste.

An der Ostsee: an der ganzen Nordostküste von Usedom, auf der Nord- und Westküste des Darß, der Insel Poel, zwischen Boltenhagen und Groß Schwansee. An den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns, dort vor allem auf Fischland-Darß-Zingst, Hiddensee, Rügen und Usedom.

An der Nordsee: an den Nordostküsten der ostfriesischen Inseln, im Watt vor Neuwerk und im Süden der Halbinsel Eiderstedt, auf der Düne von Helgoland, im Watt vor St. Peter-Ording und vor Büsum

Bernstein gibt es außer im Baltikum (90%) auch in Sizilien, Libanon, Dominikanische Republik, Rußland, China, Birma, Kanada, New Jersey. Mexiko und Deutschland in der Gegend um Bitterfeld.
 

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