Das Bernsteinzimmer und seine Geschichte von 300 Jahren
Der Prachtraum gilt mit Recht als das „achte Weltwunder“. 1716 war es noch im Berliner Stadtschloss in Potsdam. Zar Peter der Große sah es und war begeistert. Soldatenkönig Friedrich Wilhelm schenkte es ihm für 55 Soldaten (Lange Kerle). Im Mai 1717 trafen 18 Kisten in Russland ein.
1746 war das Zimmer im Winterpalast von Zarskoje fertig installiert und um 1,50 Meter erhöht. 1755 wurde es in den Katharinenpalast in Puschkin umgezogen. 1941 bauten es deutsche Offiziere aus, brachten es ins Königsberger Schloss. Seit 1945 ist es verschwunden. Ein mit deutscher Hilfe finanzierter Nachbau wurde am 31. Mai 2003 anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums in St. Petersburg eröffnet.
Aber wo ist das alte Bernsteinzimmer, das laut Augenzeugen in 26 Kisten verpackt am 12. 1. 1945 auf Waggons zum letzten Mal gesehen wurde?
Im April 1977 fand ein Göttinger Student mit Namen Sven Schütte in der Schachtanlage „Wittekind“, in der englische Besatzer bereits 1945 vergeblich nach dem Bernsteinzimmer gesucht und nicht gefunden hatten, die Zeichnung, nach der es heute wieder erstanden ist. In dieser
Schachtanlage wurde auch das Königsberger Staatsarchiv und die Bernsteinsammlung der Albertus-Universität, Königsberg gefunden. Historiker vermuten nun, dass es in einem Stollen in Volpriehausen bei Göttingen von den Engländern „versprengt“ wurde. Übrigens: die Albertus-Universität, Königsberg und die Universität in Göttingen waren schon immer Partneruniversitäten.
In den Jahren nach 1945 haben viele Menschen, die das „Zimmer“ gesucht haben, ihr Leben auf z. T. unerklärliche Weise verloren und die Medien haben viele Spekulationen angestellt, die zu nichts geführt haben.
Im Katharinenpalast /Zarskoje Selo befindet sich seit 2003 eine originalgetreue Nachbildung des Bernsteinzimmers.
www.Tzar.ru © The Tsarskoye Selo State Museum-Preserve.